Haus der Parität Heilbronn: miteinander – füreinander – wohnen

Kooperative Wohngemeinschaft als Caring Community im Quartier

Video: Innovatives Mehrgenerationenwohnen
Video: Innovatives Mehrgenerationenwohnen

Die PSD - Paritätischen Sozialdienste in Heilbronn haben 2022 eine wohnräumlich ungenutzte Immobilie erworben, die komplett energetisch saniert und baulich erweitert wird.

Im „Haus der Parität“ entstehen auf 4.500 qm unter anderem 45 Wohnungen für 58 Bewohner, das Quartierszentrum Heilbronner Süden, Quartiers-Gastronomie, eine Kindergroßtagespflege, das Selbsthilfebüro Heilbronn und 550 qm Begegnungsräume für Bewohner und Quartier.

Wir möchten aber nicht nur Wohnraum und Infrastruktur fürs Quartier schaffen, sondern Inklusion, Partizipation und Integration fördern.

Daher sollen die Bedürfnisse und Bedarfen der zukünftigen Bewohner mittels partizipativen Ansatzes in einer kooperativen Hausgemeinschaft münden. Ziel der Bewohner soll sein, möglichst viel Infrastruktur, Kompetenzen und Kapazitäten miteinander und untereinander zu teilen, um signifikant Ressourcen zu sparen, die Bedarfe der Bewohner im Alltag überwiegend gegenseitig und eigenverantwortlich abzudecken, um dadurch bestmögliche Versorgungssicherheit, Lebensqualität und Mehrwerte zu erzielen. Anders ausgedrückt: es entsteht eine Caring Community bzw. ein „Quartier im Quartier“.

Um dies zu erreichen, werden im Haus der Parität zum einen Strategien, Methoden und Spielregeln für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das gesellschaftliche Engagement für die Hausgemeinschaft entworfen; zum anderen aber auch die passenden Angebote und Infrastruktur identifiziert sowie die Vernetzung der Hausgemeinschaft mit dem Quartier eingeleitet.

Die Zielgruppen, die wir mit unserem Projekt erreichen wollen, sind insbesondere Alleinerziehende, Vereinsamte, Studierende mit körperlichen Beeinträchtigungen und „Junge Pflege“.

Bei der Zielgruppe „Junge Pflege“ handelt es sich vordergründig um junge Menschen (i.d.R. bis 60 Jahre), die aufgrund einer schweren Erkrankung (z.B. Multiple Sklerose, Schlaganfall, Epilepsie, …) auf Hilfe im Alltag angewiesen sind. Diese Zielgruppe bildet in der Mitte unserer Gesellschaft eine absolute Minderheit, so dass spezielle Wohn- und Betreuungsformen kaum bestehen und diese Menschen zum überwiegenden Großteil in vollstationäre Seniorenheime zur „Versorgung“ ausweichen müssen, wenn pflegenden Angehörigen diese Aufgabe nicht mehr übernehmen können.

Weiteres Ziel ist somit auch, der Zielgruppe „Junge Pflege“ bestmögliche Voraussetzungen in den Bereichen Wohnen – Betreuen – Pflegen für ein inklusives, selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben in einer sich kümmernden Hausgemeinschaft zu bieten und dadurch eine Alternative in der Versorgungslücke zwischen teil- und vollstationärer Pflege aufzuzeigen.

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